Liewer düd aß Slaawe

[Lieber tot als unfrei]

Parteiprogramm der Minderheitenpartei
DIE SONSTIGEN (als PDF herunterladen: grundsatz-programm)

Wir stellen die Machtfrage
Wir glauben nicht, dass ein neuer Marsch durch die Institutionen die richtige Antwort auf das Scheitern von sozialen Bewegungen ist. Stattdessen wollen wir die Machtfrage stellen – das heißt, wir wollen herausfordern, wer in unserer Gesellschaft das Sagen hat.

Was wollen wir?
Wir wollen eine echte Bedrohung für die mächtigen Verbindungen zwischen Militär und Wirtschaft, zwischen Kapital und Staat sein. Dafür wollen wir die grundlegende Frage positiv stellen: Wie soll unser System funktionieren? Unsere zahlreichen Ideen sollen so bekannt und wichtig werden, dass sie in diesen Krisenzeiten grundlegende Veränderungen auslösen. Es geht um die friesische Kultur.

Wie machen wir das?

  • Wir haben viel darüber nachgedacht, wie wir miteinander reden und zusammenarbeiten. Viel Gewalt ist in Sprache versteckt. Dabei geht es nicht darum, immer nett zu sein oder Wut und Hilflosigkeit zu unterdrücken. Wir spielen keine Zuversicht.
  • Wir sind es leid, uns in kleinen, ideologischen Streitereien aufzureiben. Wir brauchen ein breites Bündnis, das für einen Neustart der Demokratie kämpft – eine Demokratie ohne Führung von oben.
  • Wir haben keine Zeit mehr, uns auf gemeinsame Identitäten zu einigen. Stattdessen müssen wir sofort loslegen und zusammenarbeiten: Wir, die Sonstigen. Erst der gemeinsame Kampf schafft die Gemeinsamkeit.

Bündnisarbeit ist anstrengend, weil man oft mit Leuten zusammenarbeitet, die anderer Meinung sind. Aber genau das ist auch ein Vorbild für die Welt, die wir uns wünschen: eine Welt, in der Chancengleichheit und Zusammenarbeit wichtiger sind als Hierarchien. Unsere Organisation ist demokratisch und horizontal, aber auch wir müssen darauf achten, dass Bürokratie uns nicht lähmt.

Unsere Haltung zum System
Dass wir bei einer Partei mitmachen, heißt nicht, dass wir die Regeln des Spiels akzeptieren. Im Kapitalismus werden selbst Ideen wie Waren behandelt – das lehnen wir ab. Unsere Küsten werden von der Klimakatastrophe bedroht, unsere Sprachen sterben aus und alte wie neue Rechte verhindern eine wirklich pluralistische Gesellschaft. Die großen Parteien stehen für ein Weiter-So, aber das ist keine ausreichende Alternative zum Faschismus.

Wer sind wir?
Wir sind Fries*innen aus verschiedenen Bewegungen: Für ein bedingungsloses Grundeinkommen oder Umverteilung, für Mieter*innen oder Vagabundierende, für Tierrechte oder Menschenrechte, gegen jede Form von Diskriminierung, für die Gleichwertigkeit aller Menschen. Manche von uns sind eher reformorientiert, andere wollen einen klaren und schnellen Bruch. Was uns verbindet, ist die Hoffnung auf eine bessere Welt, trotz aller Enttäuschungen. Als Minderheit sehen wir unsere Aufgabe darin, Gradmesser und Triebfeder für die Demokratie zu sein und ein Rückgrat gegen deutschen Nationalismus.

Was ist unser Weg?
Wir wollen nicht ins Zentrum der Macht. Stattdessen wollen wir die bestehende Ordnung von den Rändern her verändern – aus der Perspektive der Schwachen und Ausgegrenzten. Wir wollen die deutsche Normalität durch Vielfalt ersetzen. Vielfalt bedeutet nicht einfach eine Ansammlung von abgeschlossenen Gruppen mit festen Grenzen. Als friesische Minderheit verstehen wir uns als kleiner Teil einer Bewegung von Minderheiten. Statt Politik im Sinne von Verteilungskämpfen wollen wir Zusammenarbeit zur treibenden Kraft für Fortschritt machen.

Es lebe die Vielfalt!

VIVE LA DIFFERENCE!!!

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